Seit 2020 berichten Kunden vermehrt über unerklärliche Bettwanzen typische Hautreaktionen. Ein Befall mit Bettwanzen konnte nicht, auch von Bettwanzen-Spürhunden, nachgewiesen werden. Nun scheint das Rätsel gelöst zu sein.
Bekanntlich reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf die Bisse von Bettwanzen. Je nach Grad der Sensibilisierung und anderer Faktoren können folgende Hautreaktionen auftreten:
- gruppierte Urtikae (Quaddeln), sind weiße bis rötliche Verdickungen der Haut, welche mit Juckreiz einher gehen können
- Vesikulae, sehr kleine, in der Zelle gelegene rundliche bis ovale Bläschen, die von einer Membran umgeben sind
- Bullae (Hautblasen), größere über das Hautniveau erhobene, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume
Wird von uns bei der Erstuntersuchung kein Befall mit Bettwanzen festgestellt und eine Wärmebehandlung als nicht notwendig erachtet, reagieren viele Kunden ungläubig. Hauptargument sind „die typischen Hautreaktionen“ die im Internet im Zusammenhang mit Bettwanzen beschrieben und bebildert sind.
Bekannt ist, das identische oder ähnliche Hautreaktionen auch bei Bissen anderer Arthropoden (Mücken, Gelsen, Flöhen) oder als allergische Reaktion gegen Nahrungsmittel oder Medikamente auftreten können.
Woher kommen die stark gestiegenen Hautreaktionen, die wie Bettwanzenbisse aussehen?
Fast keinem Schädlingsbekämpfer ist bekannt, dass Hautveränderungen bei COVID-19 und nach COVID-19-Impfungen auftreten können.
Der Britische Verband der Dermatologen erstellte eine Webseite auf der Hautveränderungen durch COVID-19 gesammelt und abgebildet wurden. Die folgend beschriebenen Hautveränderungen können von Laien schnell mit Bettwanzenbissen verwechselt werden, insbesondere da einige auch mit Juckreiz einhergehen.
- Ekzematöse Papeln am Hals und freiliegender Brust
- Papulöse und vesikuläre Symptome
- Pityriasis rosea
- Ekzematidartige Purpura
- Urtikaria
In unterschiedlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei 5 - 20% der COVID-19-Patienten Hautveränderungen auftraten. Die Hautveränderungen können dabei sogar das alleinige Symptom einer früheren SARS-CoV-2-Infektion sein, was schnell zu einer Verwechselung mit Bettwanzenbissen führen kann.
So wundert es nicht, dass seit Beginn der COVID-19-Pandemie massiv über Hautreaktion, die wie Bettwanzenbisse aussehen, geklagt wurde, ohne dass ein Befall mit Bettwanzen vorlag.
Die Diagnose Cimicose (Hautreaktion von Bettwanzenbissen) kann daher nur gestellt werden, wenn tatsächlich Bettwanzen beim Patienten gesichtet und bestätigt wurden.
Daraus folgt, dass Bekämpfungsmaßnahmen gegen Bettwanzen niemals aufgrund von alleinigen Hautreaktionen durchgeführt werden dürfen. Ein tatsächlicher Befall mit Bettwanzen oder anderen Schädlingen ist grundsätzlich vorab, z.B. durch Sichtprüfung, festzustellen.
Unseriöse Schädlingsbekämpfer nutzen die Panik der Betroffenen vor einem Bettwanzenbefall schamlos aus. Dabei werden jegliche Hautveränderungen in betrügerischer Absicht als "eindeutiger Beweis für Bettwanzen" deklariert und unnötige Behandlungen verkauft.