Hotels tragen massiv zur Ausbreitung der Bettwanzen bei, da durch die eingesetzten Bettenarten ein Befall erst spät erkannt werden kann.
Typisch für Hotels und andere Beherbergungsbetriebe sind kurze und ständige Wechsel der Übernachtungsgäste. Die Gefahr einer Einschleppung von Bettwanzen ist daher besonders hoch. Aufgrund der typischen Hotelmöblierungen wird ein Befall erst spät erkannt. In der Regel sind es zuerst die folgenden Gäste, die die unerwünschten Bewohner anhand ihrer Hautreaktionen bemerken.
Bettwanzen sind Meister im Verstecken. Daher sind Bettwanzen oder erste Kotspuren oft erst zu erkennen, nachdem sich der nächste Gast über Bisse an der Rezeption beschwert hat. Dem Housekeeping fallen die Hinterlassenschaften nicht auf Anhieb auf.
Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Mitarbeiter des Housekeepings zu großen Teilen keine Mitarbeiter des Hotels sind, sondern über Fremdfirmen beschäftigt werden. Pro Doppelzimmer haben Sie zur Reinigung eine Zeitvorgabe von 20 Minuten. Innerhalb dieses Zeitraumes müssen Zimmer und Bad gereinigt und die Betten frisch bezogen werden. Bei diesen Vorgaben ist es nicht verwunderlich, dass die Zeit für eine Kontrolle auf Bettwanzen fehlt.
Die Ausstattung der Hotelzimmer macht die Absuche zusätzlich besonders schwer.
Typische Verstecke der Bettwanzen in einem Hotelzimmer sind u.a.
- gepolsterte Kopfteile und deren Rückseiten
- Ritzen der Holzpaneele
- Unterseiten der Polster- und Boxspring-Betten
Um Bettwanzen in diesen Bereichen zu erkennen, müssen z.B. die Kopfteile und Holzverkleidungen abgenommen werden. Bei Polster- und Boxspring-Betten müssen die Unterseiten der Untermatratze auf die Seite gelegt und begutachtet werden. Diese Abläufe sind zur Kontrolle im normalen Tagesgeschäft nicht durchführbar.
Polster- und Boxspringbetten sind aufgrund ihrer Bauart besonders tückisch, da die Bettwanzen unbemerkt tief in die Konstruktion eindringen können. Die Unterseiten der Untermatratzen sind oftmals mit einem schwarzen Abspannstoff abgedeckt, der an den Seiten festgetackert ist. Bettwanzen findet man dort regelmäßig zwischen den Stofflagen. Von dort gelangen Sie problemlos tiefer in die Unterkonstruktion.
Bei billigen Polsterbetten besteht die Untermatratze aus einem Holzrahmen mit Querlattung, einer MDF- oder Holzplatte und einer Schaumpolsterung. Diese idealen Versteckmöglichkeiten machen ein frühzeitiges Erkennen unmöglich. Vor der Wärmebehandlung waren keine Spuren der Bettwanzen im folgenden Bild erkennbar. Im Laufe der Wärmebehandlung krochen die Bettwanzen aus der Ritzen der Holzverlattung und verstarben aufgrund der Wärmeeinwirkung.
Hier muss unweigerlich die Frage gestellt werden, warum Hotelausstatter und Betreiber zu solchen Bettkonstruktionen greifen, die Bettwanzen ideale Versteckmöglichkeiten bieten. Sinnvoller wäre eine einfache Metallkonstruktion, die durch eine gepolsterte Husse abgedeckt werden kann. Optisch wäre der Unterschied nicht erkennbar. Glattes Metall macht es den Bettwanzen schwerer das Bett zu erklimmen und die Husse kann durch das Housekeeping leichter untersucht und regelmäßig gereinigt werden. Selbst beim Schlafkomfort müssen keine Abstiche gemacht werden.
Fugen und Ritzen von Holzverkleidungen könnten einfach mich Maleracryl verschlossen werden und so den Bettwanzen das Leben schwerer und den Gästen angenehmer machen.